Verlustangst überwinden: Emotionale Unabhängigkeit stärken

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Verlustangst – Fast jeder kennt es. Die Furcht vor dem Verlassenwerden, oder jemanden zu verlieren, entspringt oft inneren Unsicherheiten. Wie wird Verlustangst definiert? Was sind die Ursachen?

Diese Fragen und Tipps, wie man gegen Verlustängste vorgeht wollen wir euch in diesem BSG-Blogartikel erläutern.

Was ist Verlustangst?

Die Verlustangst ist ein emotionales Phänomen, das sich durch die intensive Furcht vor dem Verlassenwerden oder dem Verlust von geliebten Personen, Beziehungen oder auch materiellen Gegenständen auszeichnet. Ablehnung und starke Unsicherheiten werden von Menschen mit Verlustängsten übermäßig verspürt. Dies kann dazu führen, dass betroffene Personen in Freundschaften, romantischen oder anderen zwischenmenschlichen Beziehungen übermäßig klammern, schnell emotional abhängig sind und versuchen Kontrolle auf die jeweiligen Beziehungen auszuüben. Gerade in romantischen Beziehungen zeigt sich Verlustangst oft in Form einer toxischen Eifersucht gegenüber dem Partner.

Was ist die Ursache von Verlustängsten?

Oftmals haben die Ursprünge der Verlustangst ihre Wurzeln in vergangenen emotionalen Verletzungen oder Unsicherheiten, die im Laufe des Lebens entstanden sind. Häufig reicht die Wurzel der Verlustangst bis in unsere Kindheit zurück.

Trennungen der Eltern, Verlust von nahestehenden Personen oder das Gefühl des Alleinseins können sie auslösen. Die Angst, jemanden zu verlieren, beeinflusst stark unsere Beziehungen.

Es muss nicht immer ein Trauma dahinterstecken, auch Erziehung und die Projektion von Verlustängsten durch Eltern spielen eine wichtige Rolle. Dennoch sollten traumatische Erlebnisse nicht ignoriert werden. Missverständnisse können ebenfalls zu Traumata führen, besonders bei unterschiedlicher Wahrnehmung von Situationen.

 

Weitere Ursachen von Verlustangst können auch sein:

  • Depressionen
  • Partnerbetrug
  • Mangelnde Geborgenheit in der Kindheit
  • Überängstliche Eltern

• Geringes Selbstwertgefühl

Wie zeigt sich Verlustangst?

Verlustangst zeigt sich durch verschiedene Verhaltensweisen in zwischenmenschlichen Beziehungen. Typische Verhaltensweisen, die sich bei Verlustangst zeigen sind unter anderem übermäßige Eifersucht und Kontrolle sowie übermäßiges Klammern. Auch eine emotionale Abhängigkeit von Personen die uns nahestehen oder auch das zwanghafte Suchen nach Bestätigung zeigen sich, wenn man unter Verlustängsten leidet. Betroffene Personen haben ein gestörtes Verhältnis zu Personen die ihnen nahestehen und trauen sich oftmals keine neuen Beziehungen oder Bindungen zu anderen aufzubauen und leiden zudem unter einem geringen Selbstwertgefühl.

Verlustangst führt zu starkem Sicherheitsbedürfnis, dem Außenstehende oft nicht gerecht werden. Daraus resultieren oftmals Auseinandersetzungen, wodurch sich Betroffene noch mehr an das Gegenüber klammern.

Wie kann diese Angst überwunden werden?

Manchmal geht es nicht um die Angst, sondern um die Beziehung zu sich selbst. Wer bin ich wirklich? Lieben wir uns selbst genug oder projizieren wir unsere Unsicherheiten auf andere?

Selbstreflexion

Selbst die Überwindung von Verlustangst erfordert einige Schritte. Wir beginnen mit Selbstreflexion und Bewusstwerdung. Professionelle Hilfe von einem Therapeuten kann Ihnen dabei unterstützen, tiefer in die Ursachen einzutauchen und Bewältigungsstrategien zu entwickeln.

Selbstwertgefühl stärken

Stärken wir unser Selbstwertgefühl und Selbstliebe, indem wir uns selbst annehmen. Wir können optimal Achtsamkeit und Meditation nutzen, um im Moment zu leben und Ängste loszulassen. Offene Kommunikation in gesunden Beziehungen kann Verständnis gegenüber unserem Verhalten schaffen und dabei helfen Auseinandersetzungen zu vermeiden.

Selbstfürsorge

Auch hilft es sehr, Selbstständigkeit durch persönliche Ziele und Hobbys zu entwickeln. Positive Affirmationen stärkt unsere Selbstsicherheit. Regelmäßige Selbstfürsorge unterstützt unsere emotionale Gesundheit und vermindert die emotionale Abhängigkeit von anderen.

Negative Gedankenmuster identifizieren

Wenn wir negative Gedankenmuster identifizieren, können wir diese hinterfragen und gezielt daran arbeiten, diese Gedankenmuster umzukehren. Das wichtigste ist, dass wir uns Zeit geben, denn die Überwindung braucht Geduld und Fortschritt ist individuell. Wir sollten verschiedene Ansätze ausprobieren, so können wir den besten Weg für uns finden.

 

Am Anfang mag es schwerfallen, sich viel Zuneigung zu schenken. Doch es ist essentiell, dass wir bei uns selbst anfangen. Integrieren wir kleine Rituale in unseren Tag, und wir werden merken, wie sich unsere Selbstsicht und Realität verändern wird.

Du leidest unter starken Verlustängsten und Panikattacken?

Wenn du selbst von einer lähmenden Verlustangst, gegebenenfalls in Verbindung mit Panikattacken, betroffen bist, melde dich bei uns! Wir besprechen gemeinsam deine individuelle Unterstützungsmöglichkeit und unterstützen dich bei der Suche nach einer Fachärztin oder einem Facharzt.

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