Psychosomatik – Zusammenhang zwischen Körper, Psyche und Sozialem

31. August 2022
© Liza Summer / https://www.pexels.com/de-de/@liza-summer/

Psychosomatik – ein Begriff der viele Fragen aufwirft. Was ist das eigentlich und warum sollte mich das interessieren?

Über die Psychosomatik haben wir schon das ein oder andere Mal in unserem Blog gesprochen, jedoch ohne den Begriff je konkret aufzufassen. Das wollen wir in diesem Beitrag nachholen.

Was ist Psychosomatik?

Die Psychosomatik bezeichnet die Verflechtung von psychischen und sozialen Faktoren mit der körperlichen Gesundheit. Psychosomatik impliziert, dass zwischen Psyche und Physis eine Wechselwirkung besteht, sich also ein psychisches oder soziales Problem als körperliche Beschwerde ausprägen kann oder bereits vorhandene Beschwerden verschlimmert.

Die Psychosomatik bezeichnet also einen Bereich, der versucht Körper, Psyche und soziale Bedingungen unter einem Dach zusammenzufassen und die jeweiligen einzelnen Gegebenheiten zu erfassen und gemeinsam zu betrachten.

Auswirkungen eines Bereiches auf einen anderen kennen wir (fast) alle vom Lampenfieber – durch die Angst und die Aufregung wird uns ganz flau im Magen und manche müssen sogar lieber schnell als langsam das stille Örtchen besuchen.

Ebenso ist Stress ein verbreiteter Faktor, der auf Dauer körperlich spürbar wird zum Beispiel durch Schlafstörungen oder vermindertem Appetit.

Welche Ursachen und Auswirkungen gibt es?

Verschiedene seelische Belastungen können sich körperlich auswirken; davon sind die bekanntesten und am weitesten verbreitetsten Stress, Krisen, oder traumatische Erfahrungen.

Durch diese kann beispielsweise die Verdauung Probleme bereiten, sich ein chronischer Schmerz entwickeln, ein Tinnitus im Ohr festsetzen oder es treten gar Herzprobleme auf.

Da die Psychosomatik eine Wechselwirkung beschreibt, sprechen wir auch von körperlichen Erkrankungen, die unsere Psyche stark belasten können.

Es kann sich bestimmt jeder vorstellen, dass eine langfristige, schwere Krankheit auch seelisch ihre Zeichen hinterlässt.

Generell gilt aber auch hier: Jeder Mensch ist individuell und so sind auch die jeweiligen Ausprägungen und Auslöser unterschiedlich. Pauschal kann man also keine klaren Beispiele für Auswirkungen und Gründe nennen, welche allgemein Gültig sind. Die oben genannten Beispiele sind lediglich häufig auftretende Phänomene, die immer mit einem (Fach-)Arzt abgeklärt werden sollten.

Welche Anwendungsbereiche gibt es in der Psychosomatik?

Durch eine ganzheitliche Betrachtung aller Einflüsse finden Behandlungsansätze aus der Psychosomatik dementsprechend auch weitläufig Anwendung. Dementsprechend finden sich auch an beinahe jeder deutschen Fakultät für Medizin Abteilungen für psychosomatische Medizin. Es gibt sogar einen Facharzt für diesen Bereich: Den „Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie“.

Ebenfalls verrät auch schon die Definition von Gesundheit der WHO den Aspekt der Psychosomatik. In dieser wird Gesundheit mit den Worten „Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens“ beschrieben.

Aufgrund dieser engen Zusammenhänge zwischen den drei Bereichen, finden sich auch in jedem dieser einzelnen Bereiche Ansätze der Psychosomatik wieder.

Warum sollte mich die Psychosomatik interessieren?

Grundlegend können „somatoforme Störungen“, so werden Beschwerden, welche nicht eindeutig einer Herkunft zugeschrieben werden können und dementsprechend Psychosomatisch angegangen werden, jeden treffen.

Durch die Vielfalt der Gründe und Ausprägungen der Psychosomatik, lohnt sich also für jeden ein Gedanke an Auswirkungen auf einem der anderen beiden Bereiche oder anders herum lohnt es sich ebenfalls bei vielen Beschwerden auf alle möglichen Herkünfte zu schauen und einen Zusammenhang zu untersuchen.

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