Die Rolle der Therapie in der Psychologie und bei psychischen Erkrankungen

22. Januar 2022
© Priscilla Du Preez / https://unsplash.com/de/@priscilladupreez

Therapie – Häufig begegnen uns in Filmen oder Serien Szenen, ein Therapeut oder Psychologe, der zwei oder drei Mal mit einem Patienten spricht und es diesem daraufhin wieder besser geht. Das ist in der Realität doch der seltenste Fall. Viele Menschen sind der Überzeugung, Therapien seien dazu da, Probleme zu reparieren und Sie uns vergessen zu lassen.

Doch Therapie geht weit über solche Darstellungen hinaus. Entgegen der Annahme, dass Therapie dazu dient, Probleme zu eliminieren, verfolgt sie das Ziel, bestehende Probleme zu identifizieren, anzugehen und Wege zu finden, mit ihnen umzugehen.

In diesem BSG-Blogartikel wollen wir euch erklären, was eine Therapie ist und welchen Nutzen eine Psychotherapie mit sich bringt. Viel Spaß beim lesen!

Was bedeutet (Psycho-)Therapie eigentlich?

Der Ursprung des Begriffs „Therapie“ liegt im Griechischen und bedeutet wörtlich „Jemanden auf den Weg der Heilung bringen“. Diese Definition verdeutlicht, dass Therapie keine passive Handlung ist, sondern eine aktive Beteiligung erfordert. Ein Therapeut ist kein Wunderheiler, der mit ein paar Sitzungen alle Probleme löst, sondern vielmehr ein Begleiter auf dem Weg zur Genesung. Bei psychischen Erkrankungen sind Therapeuten unverzichtbar. Sie identifizieren Probleme, fördern das Bewusstsein dafür und lehren bewältigende Strategien. Eine Psychotherapie ermöglicht es dem Patienten, selbstständig mit seinen Herausforderungen umzugehen und sein Leben (relativ) normal fortzusetzen.

Welchen Nutzen hat eine Therapie?

Therapien funktionieren nicht wie die Behandlung physischer Verletzungen. Während körperliche Wunden oft rasch heilen, gestaltet sich die Genesung bei psychischen Erkrankungen komplexer. Ein Therapeut ermittelt zunächst das Problem und schafft dann durch Gespräche ein Verständnis dafür.

Symptome können zwar mit Medikamenten gelindert werden, jedoch wird die zugrunde liegende psychische Erkrankung dadurch nicht beseitigt. Verglichen mit einer physischen Wunde würde dies bedeuten, dass die psychische „Heilung“ einer Wunde ähnelt, die nicht mehr blutet, aber dennoch nicht heilt.

Die Wunde bleibt bestehen, verursacht jedoch keine weiteren Schäden. In ähnlicher Weise lehrt uns eine Therapie, psychische Erkrankungen zu akzeptieren und Wege zu finden, trotzdem weiterzugehen. Therapeuten fördern das Verständnis für Probleme und ihre Ursachen, während sie gleichzeitig Symptome mildern. Ein solches Verständnis und die Akzeptanz psychischer Erkrankungen, die in der Therapie vermittelt werden, verringern auch das Risiko von Rückfällen, beispielsweise bei Depressionen.

Aller Anfang ist schwer

Es kostet eine gehörige Menge Überwindung, sich einzugestehen, dass mit einem etwas nicht stimmt. Meist werden psychische Probleme unterdrückt oder klein geredet und äußern sich irgendwann auch körperlich, durch etwa unerklärliche Bauchschmerzen oder Verspannungen. Doch um der Herkunft für diese Probleme auf den Grund zu gehen, benötigt man meist eine Person vom Fach. Hierbei sollte man nicht zögern einen Therapeuten anzusprechen und ihm die eigenen Gedanken zu offenbaren.

Tipps für den Weg zur Therapie

  1. Zögern Sie nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, wenn Sie unter psychischen Erkrankungen leiden. Therapie kann Ihnen helfen, Normalität zurückzugewinnen.
  2. Wenn es schwierig ist, Probleme anzuerkennen, sprechen Sie mit Freunden. Offene Gespräche können zur Klarheit beitragen.
  3. Falls Sie bei anderen Anzeichen für psychische Erkrankungen bemerken, sprechen Sie vorsichtig über die Möglichkeit einer Therapie. Ihre Unterstützung kann entscheidend sein.

 

Therapie ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Bewältigung psychischer Erkrankungen und zur Erhaltung der psychischen Gesundheit.

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