Betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM)

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Das Betriebliche Eingliederungsmanagement (BEM) ist eine gesetzliche Maßnahme, die darauf abzielt, Mitarbeitern, die aufgrund gesundheitlicher Probleme ihre Arbeit nicht ausführen können, den Weg zurück in den Arbeitsprozess zu erleichtern. In diesem Artikel erfahren Sie alles Wichtige über BEM, seine Ziele, den Prozessablauf und die beteiligten Akteure.

Was ist Betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM)?

BEM ist ein Instrument des Gesundheitsmanagements in Unternehmen, das gesetzlich im Neunten Buch Sozialgesetzbuch (SGB IX) verankert ist. Es soll langfristige Arbeitsunfähigkeit verhindern und Mitarbeitern helfen, nach einer Krankheit wieder in den Arbeitsalltag einzusteigen. Dabei wird besonderer Wert auf die individuelle Situation jedes Mitarbeiters gelegt.

Ziele des BEM

Das Hauptziel von BEM ist die Wiederherstellung der Arbeitsfähigkeit von Mitarbeitern, die länger als sechs Wochen ununterbrochen oder wiederholt innerhalb eines Jahres krankheitsbedingt fehlen. Durch präventive Maßnahmen soll zukünftigen Erkrankungen vorgebeugt und der Arbeitsplatz des Mitarbeiters gesichert werden.

Der BEM-Prozess

Der Prozess beginnt in der Regel mit der Kontaktaufnahme durch den Arbeitgeber oder einen BEM-Beauftragten, sobald ein Mitarbeiter die gesetzlichen Voraussetzungen erfüllt. Es folgen Schritte wie die Analyse der Arbeitssituation und gesundheitlichen Einschränkungen, die Entwicklung individueller Maßnahmen und die Umsetzung dieser Maßnahmen.

Beteiligte Personen

Im BEM-Prozess können verschiedene Akteure beteiligt sein:

  • Der betroffene Mitarbeiter: Die Teilnahme am BEM ist freiwillig, aber essenziell für den Erfolg des Prozesses
  • Vertreter des Arbeitgebers: Sie koordinieren den BEM-Prozess und sind Ansprechpartner für den Mitarbeiter
  • Betriebsrat und Schwerbehindertenvertretung: Ihre Teilnahme ist optional, kann aber zur Unterstützung des Mitarbeiters beitragen

Weitere Akteure: Je nach Bedarf können auch externe Berater, Ärzte oder Therapeuten hinzugezogen werden.

Integration mit anderen Maßnahmen

BEM kann mit anderen Maßnahmen wie der stufenweisen Wiedereingliederung (Hamburger Modell) kombiniert werden. Diese Kombination ermöglicht eine flexible Gestaltung des Wiedereingliederungsprozesses und trägt zur nachhaltigen Sicherung der Arbeitsfähigkeit bei.

Qualifikation und Selbstfürsorge der BEM-Beauftragten

Die Durchführung von BEM erfordert nicht nur rechtliches und organisatorisches Wissen, sondern auch soziale und emotionale Kompetenzen. BEM-Beauftragte sollten daher entsprechend qualifiziert sein und auf ihre eigene psychische Gesundheit achten, um Burnout und Überforderung zu vermeiden.

Fazit

Betriebliches Eingliederungsmanagement ist ein wichtiges Instrument, um Mitarbeitern nach einer Krankheit den Wiedereinstieg in den Beruf zu erleichtern und langfristig ihre Gesundheit und Arbeitsfähigkeit zu fördern. Durch eine individuelle Herangehensweise und die Zusammenarbeit aller Beteiligten kann ein erfolgreiches BEM den Grundstein für ein gesundes und motiviertes Arbeitsumfeld legen.

 

Im Rahmen unserer Auseinandersetzung mit dem Thema Betriebliches Eingliederungsmanagement haben wir ein Interview mit Dr. Frank Stöpel geführt, einem Experten in diesem Bereich. Dr. Stöpel teilt in dem Gespräch wertvolle Einblicke in die Umsetzung und die Bedeutung von BEM in Unternehmen. Wenn Sie mehr über Betriebliches Eingliederungsmanagement erfahren möchten, empfehlen wir Ihnen, sich das Video auf unserem YouTube-Kanal anzuschauen: https://youtu.be/ELYZmUHOnQc

 

Für weitere Fragen oder Informationen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.

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