Von Yoga hat mittlerweile jeder schon einmal gehört und seine ganz eigenen Vorstellungen darüber entwickelt. Oft höre ich: Yoga ist nichts für mich, das ist mir zu spirituell, oder auch: Yoga, das machen doch nur Hippies. Doch eins kann ich sagen: Yoga ist so viel mehr. Ja, Yoga kann mit Spiritualität zu tun haben, aber auch Menschen, die keine spirituelle Reise antreten möchten, können von Yoga profitieren. Yoga ist eine indische Lehre die bereits ca. 5000 Jahre alt ist und Körper und Geist verbindet. Zum Yoga gehören sowohl körperliche Übungen (Asanas genannt), Meditation, Atemübungen und die philosophische Lehre von Yoga. Doch selbst wer nicht so tief in die Yoga-Welt eintauchen möchte, kann schon durch die Ausübung der Asanas viele Vorteile für sich daraus ziehen.
Aber was genau hat Yoga mit unserer psychischen Gesundheit zu tun?
Beim Yoga werden die Asanas im Einklang mit unserem Atem ausgeführt. Yoga ist kein Kardiotraining, bei dem unser Atem immer schneller geht und wir nachher vollkommen aus der Puste sind, sondern beim Yoga verbinden wir unseren Atem mit den Übungen und bringen so den Körper in einen ausgeglichenen Zustand. Diese Praxis erlaubt uns unseren Verstand für eine Weile auszuschalten und führt dazu, dass wir uns nach der Yoga Einheit vollkommen entspannt und ausgeglichen fühlen. Stress, Ängste und Sorgen werden abgebaut und nach dem Yoga sieht man manche Probleme vielleicht schon in einem ganz anderen Licht.
Bestimmte Asanas können bei psychosomatischen Symptomen zu einer Linderung führen. Durch Sorgen und Ängste können wir das Gefühl bekommen, dass unsere Brust eng wird und unsere Atmung kann sich beschleunigen. Daher ist es hilfreich Asanas auszuführen, die den Brustkorb weiten, zum Beispiel die Position des Dreiecks (Trikonasana) kann dabei hilfreich sein. Durch Leistungsdruck und Stress können wir Verspannungen in unseren Muskeln entwickeln. Besonders im Rücken und den Schultern macht sich dies oft bemerkbar. Daher empfiehlt sich bei Stress und Leistungsdruck Asanas auszuüben, die den Rücken dehnen. Dazu gehört zum Beispiel der Schulterstand oder der Pflug. Auch gefühlte Zwänge des Alltags aus denen es kein Entkommen zu geben scheint können eine Auswirkung auf unseren Körper haben, dies zeigt sich oft in Problemen mit der Wirbelsäule. Dabei sind alle Übungen, welche die Wirbelsäule flexibel halten hilfreich. Dazu gehört zum Beispiel die Katze-Kuh Position. Die Wirbelsäule ist das Zentrum unseres Körpers und hält uns zusammen, die Yogis sagen- wer eine gesunde, flexible Wirbelsäule hat, der bleibt jung.
Wichtig ist allerdings, nicht nur Übungen für die einzelnen Körperteile auszuüben, sondern ein ganzheitliches Training für den kompletten Körper zu praktizieren. Die Kombination aus körperlichen Übungen und Entspannung verbessert unsere Achtsamkeit und unser Körpergefühl.
Mittlerweile gibt es verschiedene Studien, welche die positiven Auswirkungen von Yoga auf unsere psychische Gesundheit bestätigen. Wenn Yoga regelmäßig in den Alltag integriert wird, können wir unseren Stress reduzieren und unser Wohlbefinden steigern. Außerdem ist die entspannende Wirkung bereits nach ein paar Wochen deutlich zu spüren und so können wir ebenfalls unser Selbstvertrauen erhöhen.
Abschließend lege ich jedem ans Herz Yoga auszuprobieren und sich an seinen Wirkungen zu erfreuen.
Autorin:
Katharina Höch (Soziotherapeutin)