EFT – Frei von negative Gefühlen

Kurz und knapp in einem Satz stimmt man sich auf eine belastende Emotion ein (z. B. „meine Angst…“) während bestimmte Punkte am Körper geklopft werden. Erscheint zunächst sehr einfach und manchmal kommen zunächst Einwände wie „ist bestimmt wie`n Placebo“ oder „naja, funktioniert bestimmt, wenn man fest daran glaubt“ usw.

Am Ende des Tages zählt für mich das Ergebnis und was genau geholfen hat, ist doch eher sekundär. Hauptsache, es geht ihnen besser, oder? Ich meine, die meisten von uns benutzen auch Smartphones, ohne dass wir genau wissen, wie die Dinger Funktionieren und nehmen bei Kopfschmerzen z. B. ein Aspirin, ohne zu wissen, wie die Acetylsalicylsäure im Körper wirkt.

Bild EFT

Stehen Emotionen und der Verstand in einem Konflikt miteinander, sind es meistens die Emotionen, welche den größeren Einfluss auf uns haben. Haben wir Angst (Emotion), dass wir von grünen Männchen entführt werden, ist den meisten Menschen auf der Verstandesebene bestimmt klar, dass die Chancen für solch ein Ereignis eher gering sind, jedoch hilft ihnen dieses Wissen nicht unbedingt, mit der Emotion Angst besser umzugehen.

Wenn wir über belastende Themen sprechen, kommt dann oft eine Aussage wie „…vom Kopf ist mir das alles klar, aber…“ Es geht also um die belastenden Emotionen, die uns einschränken und auf diese können wir mit EFT einen guten Einfluss nehmen.

EFT steht für Emotional Freedom Techniques, was laut Wikipedia „die Bezeichnung eines therapeutischen Konzeptes aus dem Bereich der „energetischen Psychologie“ [ist] und [sei] eine Methode zur Linderung und Behandlung von Stress und psychischen Störungen durch Stimulation von Akupressurpunkten (…).“

Es gibt im Netz bereits viele Berichte, Beschreibungen und Anleitungen, so dass ich an dieser Stelle auf eine ausführliche Darstellung verzichten möchte und lieber auf die offizielle Seite (in englischer Sprache) https://www.emofree.com/ des Begründers verweise, bzw. auf das deutschsprachige Pendant: https://www.official-eft.de/ wo es auch eine sehr ausführliche Beschreibung und Anleitung gibt: https://www.official-eft.de/official-eft-tutorial-deutsch/teil-l-fuer-alle_-die-eft-grundlagen-zum-klopfen/wie-sie-mit-dem-klopfen-beginnen/

Kurz und knapp in einem Satz stimmt man sich auf eine belastende Emotion ein (z. B. „meine Angst…“) während bestimmte Punkte am Körper geklopft werden. Erscheint zunächst sehr einfach und manchmal kommen zunächst Einwände wie „ist bestimmt wie`n Placebo“ oder „naja, funktioniert bestimmt, wenn man fest daran glaubt“ usw.

Am Ende des Tages zählt für mich das Ergebnis und was genau geholfen hat, ist doch eher sekundär. Hauptsache, es geht ihnen besser, oder? Ich meine, die meisten von uns benutzen auch Smartphones, ohne dass wir genau wissen, wie die Dinger Funktionieren und nehmen bei Kopfschmerzen z. B. ein Aspirin, ohne zu wissen, wie die Acetylsalicylsäure im Körper wirkt.

Es kann aber auch den Skeptikern, welche unbedingt Studien brauchen geholfen werden. Sucht man z. B. innerhalb der Datenbank PubMed (PubMed ist eine englischsprachige textbasierte Meta-Datenbank mit Referenzen auf medizinische Artikel bezogen auf den gesamten Bereich der Biomedizin der nationalen medizinischen Bibliothek der Vereinigten Staaten. Jedem Eintrag in der PubMed ist eine PubMed-ID zugeordnet. Quelle: Wikipedia (DE) mit 32 Millionen Einträgen) nach EFT, so werden Beiträge angezeigt, wie Meta-Analysen über die Wirksamkeit von EFT bei Depressionen (https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/27843054/ ), Angststörungen (https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/26894319/ ), dem Einfluss auf bestimmte Biomarker (https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/30777453/ ), oder dem positiven Einfluss auf Stress, Angst und Burn-Out von Krankenschwestern (https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/33293201/ ).

O.k., liebe Skeptiker, ich hoffe, es konnte geholfen werden, ansonsten können wir gerne die einzelnen Punkte mal durchklopfen… Auch die American Psychological Association hat sich mit EFT beschäftigt. Hier der Link zu einem Artikel über den Einfluss von EFT auf die Biochemie von Stress (Originaltitel: Reexamining the effect of emotional freedom techniques on stress biochemistry: A randomized controlled trial.): https://psycnet.apa.org/doiLanding?doi=10.1037%2Ftra0000563 Auch darin wird der positive Einfluss auf Stress, Angst und Depressionen (The original study by Church et al. indicated the EFT group showed statistically significant improvements in anxiety (−58.34%, p < .05), depression (−49.33%, p < .002), overall severity of symptoms (−50.5%, p < .001), and symptom breadth (−41.93%, p < .001).) Nicht schlecht für ein Placebo, oder?

So weit so gut erstmal. Jetzt mal aus dem sprichwörtlichen Nähkästchen, wie ich zu EFT fand und was ich damit erlebt habe. Schön an EFT ist, dass es für die Selbstanwendung schnell erlernbar und anwendbar ist. Es kann als eine effektive Behandlungsmethode von Therapeuten eingesetzt werden, aber auch im Rahmen von Coachings vermittelt werden, damit die Teilnehmer*innen selbst damit arbeiten können. Wie war das mit dem Spruch, sinngemäß: „gib jemandem einen Fisch und er ist einmal satt, zeig jemandem wie das Fischen geht…, usw.“

An einem schönen und warmen Abend trafen wir uns zum Grillen und ich gönnte mir ein paar Gläser Rotwein (erwähne ich deshalb, weil dem Körper dadurch Magnesium entzogen werden kann). Am nächsten Tag unternahmen wir eine Tour auf unseren Mountainbikes und bedingt durch die Anstrengung und die Wärme kam ich gut ins Schwitzen. Daheim angekommen, wollte ich zunächst unter die Dusche, als ich im Unterleib einen nie zuvor erlebten Krampf bekam. Ich kenne z. B. Wadenkrämpfe nach Sport und Sauna, wenn durch Schwitzen mit der Flüssigkeit auch Mineralien (und Elektrolyte) ausgeschieden werden. In der Regel nehme ich mit ausreichend Wasser etwas Magnesium ein und gut ist. So dachte ich auch damals. Leider funktionierte es nicht wie erhofft, anstatt besser verschlimmerte sich der Zustand und eine halbe Stunde später lag ich im Krankenwagen. Ich erhielt ein Schmerz- und krampflösendes Mittel und wir kamen im Krankenhaus an. Als ich dort ankam, waren die Symptome verschwunden. Irgendwie peinlich, die ganze Aufregung um nichts und bestimmt hat das Mittel gute Arbeit geleistet. Ich dachte, damit wäre der „Spuk“ vorüber, leider habe ich mich zu früh gefreut… Diese blöde „Krampferei“ kam immer wieder, ohne erkennbare Auslöser und in unterschiedlichen Momenten. Egal, ob morgens, im Verlauf des Tages, oder am Abend. Zunächst versuchte ich die Situation mit Humor zu nehmen und dachte, irgendwann kann ich ein Buch mit dem Titel „Mein Krampf“ schreiben. Es wurde aber nicht besser und die Situation belastete mich. Es folgten die üblichen Untersuchungen (Blut, Ultraschall, MRT, Neurologie, usw.) alle ohne Befund. So gründlich wurde ich noch nie durchgecheckt und es war schön zu wissen, dass ich körperlich absolut gesund war. Hat mir aber nicht weitergeholfen und ich drehte am Rad. Ist alles nur „psychosomatisch,“ alles „nur vom Kopf?“ Meine Hausärztin praktizierte auch Hypnose und irgendwann suchte ich sie auf mit den Worten, „egal was es ist, ich leg` mich auch auf die Couch bei ihnen!“ Es folgte meine erste Hypnosesession, vielleicht ist da ja was im Unterbewusstsein, was wir aufdecken können? War aber nicht der Fall, so ein Mist! Ich suchte nach Auswegen und fand EFT im Internet. Ich glaube nicht an Zufälle und was ich recherchierte begeisterte mich. Ich wollte lernen, wie das funktioniert und schrieb dem Begründer des EFT, Gary Craig, eine Mail, wo ich EFT lernen kann. Die Antwort kam schnell, sinngemäß übersetzt schrieb er: „eine der besten EFTlerinnen lebt in Köln“ (die Mail habe ich mir aufbewahrt!) Das war also meine Anlaufstelle und ich kontaktierte die Dame. In dem damaligen System bestand die Ausbildung in 3 Teilen. Im ersten Teil wurden die Grundlagen für die Selbstanwendung vermittelt, im zweiten folgen weitere Techniken und der dritte Teil war für jene Personen, die therapeutisch oder als Coaches mit anderen Menschen arbeiten. Vor diesem Teil war jedoch die Teilnahme an einem Traumaseminar vorausgesetzt, da es möglich sein kann, auf Menschen zu treffen, die unter einer Form von Traumatisierung leiden. Dieses sollte man erkennen können und die weitere Vorgehensweise entsprechend anpassen. Und tatsächlich hat mir EFT geholfen! Ich war begeistert, wollte aber auch wissen, wie das funktioniert hat. Ganz vereinfacht erklärt, haben die Punkte, welche beklopft werden, eine harmonisierende Wirkung auf die verschiedenen Energiesysteme im Körper (z. B. Blase, Gallenblase, Magen, usw.). Jeder Mensch hat seinen individuellen „Schwachpunkt,“ der eine neigt unter Anspannung vielleicht zu Kopfschmerzen und einer anderen Person schlägt alles auf den Magen. Ich gehörte damals wohl zur letzteren Gruppe und bedingt durch verschiedene Umstände war dieser vor allem unter Stress angespannt. Ein Bekannter, welcher sich als Physiotherapeut gut mit der menschlichen Anatomie auskennt, erklärte mir ein paar Zusammenhänge. Unter Anspannung (negative Emotionen) reagiert der Magen und da dieser nicht im luftleeren Raum hängt, zog sich auch das Gewebe, das mit dem Magen verbunden ist zusammen, wodurch die Blockade (der „Krampf“) verursacht wurde. Vor allem, wenn ich den „Magenpunkt“ (M1, unter dem Auge) klopfte, verspürte ich eine Verbesserung und die Erklärung war für mich somit plausibel. Es war faszinierend, wie ich mir selber bei einer Sache helfen konnte, deren Ursache mit der Auswirkung zunächst nicht in einem offensichtlichen Zusammenhang standen. Normaler Weise heißt es, „vor die Therapie haben die Götter die Diagnose gestellt,“ aber sämtliche Untersuchungen waren ohne Befund und somit gab es vor EFT keinen konkreten Ansatzpunkt. Letztendlich konnte ich die Wirksamkeit am eigenen Leibe erfahren und war begeistert.

EFT ist wirksam und kann für die Selbstanwendung einfach erlernt werden. Manchmal war ich erstaunt, wie schnell sich bei verschiedenen Ängsten und Verstimmungen der Teilnehmer*innen in kurzer Zeit eine deutliche Verbesserung einstellte. Wenn ich in Coachings die Methode vorstelle, kläre ich im weiteren Verlauf anhand einer Skala von 0-10, wie hoch die Belastung ist. Nach ein paar Runden überprüfen wir, ob eine Veränderung stattgefunden hat und das Ergebnis ist oft verblüffend (immer wieder auch für mich). Vor allem freue ich mich immer wieder über Aussagen wie „also am Anfang, als sie mir die Methode erklärt haben, habe ich ja nicht daran geglaubt, aber es hat tatsächlich funktioniert…!“ Wichtig bei der Anwendung ist, dass spezifisch geklopft wird. Wenn ich z. B. zu pauschal an dem Thema „mein geringes Selbstwertgefühl“ klopfe wird nicht viel passieren und es kommen Aussagen wie „die Technik funktioniert nicht.“ Hinter dem geringen Selbstwertgefühl stehen aber meistens eine Reihe von Ereignissen (Emotionen), die heute noch belastend sind und um diese geht es. Werden diese nacheinander angesprochen, kann eine Verbesserung des Selbstwertgefühls erreicht werden. Es geht dabei um die Emotionen in der Gegenwart und ich muss nicht unbedingt jedes Detail der verschiedenen Ereignisse dabei kennen. Dieses ist auch für die Menschen im Coaching ein Vorteil, denn sie müssen nicht unbedingt „intime“ Details preisgeben. Es muss sich auch nicht immer um belastende Ereignisse handeln und EFT kann auch zur Verbesserung einer bereits bestehenden Leistungsfähigkeit angewendet werden. In diesem Bereich sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt.

In den Coachings haben wir unter anderem an verschiedenen Ängsten (z. B. Höhe, Hunde, Krankheit, Zahnarzt,…) gearbeitet sowie an starker Wut (schadet bekanntlich immer dem, der sie hat…), Einschlafstörungen und unbewältigter Trauer nach einem Unfall. Auf der Webseite (https://bildung-sg.de/bsg/rezensionen/ ) finden Sie in anonymisierter Form Berichte von unseren Teilnehmer*innen.

EFT kann auch mit anderen Techniken und Konzepten kombiniert werden. Es wurde zum Beispiel eine Methode entwickelt, die EFT in Kombination mit anderen Konzepten nutzt, um belastende Erinnerungen (Bilder, Worte, Geräusche) in Handlungen „verfremdet“ und somit die Ladung entschärft. Sätze von damaligen Bezugspersonen wie „du bist nichts, aus dir wird nichts…“ usw. konnten wir in kurzer Zeit entlasten.

Übrigens, nicht nur aufgrund der aktuellen Situation klopfe nicht ich die Punkte der anderen Person, sondern sie klopft diese selbst, während ich es an mir vormache. Danach fühle ich mich auch immer besser und entspannter als vorher.

Abschließend kann ich sagen, dass ich froh bin, EFT kennengelernt zu haben und damit die Möglichkeit besteht, es anderen Menschen zeigen zu können. Damit hat der Mensch selber die Möglichkeit sich zu helfen und seine Selbstwirksamkeit zu erfahren.

Autor: Martin Czaikowski

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