Richtige Worte im Umgang mit depressiven Angehörigen

23. April 2021

Der Umgang mit depressiven Angehörigen erfordert Einfühlungsvermögen und die Fähigkeit, die richtigen Worte zu finden. Wir, in der Rolle von Freunden oder Familie, fühlen uns oft hilflos und wissen nicht wie wir reagieren und interagieren sollen.

In diesem BSG-Blogartikel stellen wir euch einige Punkte vor, die für Partner, Eltern und Freunde von depressiven Menschen vom großen Nutzen sind. Es ist nicht immer einfach die richtigen Worte zu finden. Jedoch können wir alle dazu lernen und die Situation zu verbessern.

Worauf achtet man im Umgang mit depressiven Angehörigen?

Zunächst ist es wichtig zu bedenken, dass nicht jeder Tipp oder Satz, die wir hier vorstellen auf jede Person anwenden können. Die Individualität eines jeden Menschen und die individuelle Situation in der sie sich befinden sollte immer berücksichtigt werden, bevor wir unüberlegte Sachen sagen.

Der erste Ansatz sollte immer eine Frage an sich selbst sein: „Wie würde es mir gehen und was würde ich mir von meinen Mitmenschen wünschen, wenn ich in dieser Lage wäre?“ Zu dieser Frage sollten wir uns intensiv Gedanken machen und diese auch verschriftlichen.

Generell lässt sich sagen, dass man unbedingt Sätze wie „Ich hatte auch mal eine schwierige Zeit und habe…“ sollte man unbedingt vermeiden. Dies vermittelt Betroffenen oftmals das Gefühl nicht verstanden zu werden und keine Unterstützung zu erhalten. Auch sollte man vorsichtig sein mit gut gemeinten Vorschlägen wie „Du hast doch gar keinen Grund traurig zu sein“. Depressionen bedeutet nicht nur Traurigkeit, diese Aussage ist nicht hilfreich.

Welche Sätze kann man stattdessen sagen?

Um Betroffenen ein Gefühl von Verständnis zu vermitteln können wir ihnen beispielsweise sagen „Alles ist okay. Es ist in Ordnung, dass du sich so fühlst. Du darfst so sein wie du gerade bist.“

 

Menschen die an Depressionen leiden, suchen oft keine Sympathie, sondern suchen jemanden, der für sie da ist, jemanden mit dem man reden kann. Wir können unsere Unterstützung zeigen, indem wir sagen „Egal wie oft und wann es dir schlecht geht, ich werde für dich da sein. Wenn du mich brauchst, melde dich bei mir.“

Was kann man noch im Umgang mit depressiven Angehörigen tun?

Bei den betroffenen Personen sollten wir uns erkundigen wie diese zu körperliche Nähe stehen. Beispielsweise können wir nachfragen, ob unser Angehöriger eine Umarmung benötigt.

Es ist von großer Bedeutung, dass wir die Person von ihrer Krankheit trennen. Unser Angehöriger ist nicht nur depressiv, sondern auch eine Person mit anderen Eigenschaften, als die Depressionserkrankung. Wenn wir weiterhin mit derselben Freundlichkeit und Respekt auf die Person zugehen, vermitteln wir das Gefühl, dass es okay ist Krank zu sein und die Krankheit nicht alles ist, was die Person ausmacht.

Fazit

Schenken wir unserem eigenen Umfeld mehr Aufmerksamkeit und achten auf unsere Worte, bevor wir etwas Unüberlegtes sagen. Freundlichkeit und Respekt sind die Grundlage in sozialen Interaktionen, deswegen sollte wir diese auch bei depressiven Angehörigen nicht vergessen. Verweisen wir nicht auf gut gemeinte Sprüche, sondern hören zu und bieten unsere Hilfe an. All das kann unsere Beziehung zu unseren depressiven Angehörigen stärken.

Du hast Angehörige, die unter Depressionen leiden und möchtest sie unterstützen, weißt aber nicht ganz wie?

Wenn du selbst Angehörige hast, die unter Depressionen leiden und die hier vorgestellten Tipps, dir nicht weiterhelfen dann melde dich gerne bei uns. Gemeinsam geben wir dir den Rat wie du deine Angehörigen unterstützen kannst und welche externen Unterstützungsmöglichkeiten es gibt. Gerne unterstützen wir bei der Suche nach einem Facharzt oder einer Fachärztin.

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