Die eigentliche Ursache wurde meist schon in der Kindheit gesät. Du hast gelernt, dass du es nur durch viel Fleiß und immer hervorragend gute Leistungen zu etwas bringen wirst. Kleinste Fehler wurden geahndet. Das Gefühl, nicht gut genug zu sein, ist ein bekannter Begleiter für dich.
Heute bist du von Ehrgeiz und Perfektionismus getrieben, hast extrem hohe Ansprüche an dich. Der Zwang, dich beweisen zu müssen, ist oft der Beginn auf dem Weg ins Burnout. Dein Alltag, beruflich als auch im privaten Bereich setzt hohe Anforderungen an dich. Du willst dem unbedingt gerecht werden und steigerst kontinuierlich deinen Einsatz. Du machst Überstunden, nimmst dir immer häufiger Arbeit mit nach Hause. Deine Freizeit wird verplant durch die Familie, die Kinder oder andere häusliche Verpflichtungen. Du magst niemanden mit deinen Problemen belasten, delegierst selten Arbeiten, möchtest alles perfekt im Griff haben. Deine eigenen Bedürfnisse haben keinen Platz mehr im Tagesablauf. Du stellst dich selbst an die hinterste Stelle. Aber da gibt es die kurzen Momente, wo die Sehnsucht in deinen Gedanken aufblitzt, die Sehnsucht nach Urlaub, nach Entspannung, nach ein bisschen Freiheitsgefühl.
Doch da ist er wieder, der Alltag mit all den vielen Aufgaben, den Verpflichtungen, die erfüllt werden müssen. Du verdrängst deine eigenen Bedürfnisse, verschiebst sie auf später oder redest dir ein, dass du sie gar nicht brauchst. Du musst funktionieren. Da hat Egoismus keinen Platz.
Hier fängt das Dilemma so richtig an. Jetzt wäre der richtige Zeitpunkt etwas zu unternehmen, sich Hilfe zu holen.

Alles, was nun folgt, muss man nicht erleben, und ich spreche da aus eigener Erfahrung.
Immer häufiger verleugnest du deine Probleme. Doch sie sind da. Deine Konzentrationsfähigkeit lässt nach, du wirst vergesslich. Du schiebst es auf die Schlafstörungen, die du nun häufiger hast. Du weißt, dass der Stress an dir nagt, siehst aber im Moment keinen Ausweg und kämpfst weiter. Nacht für Nacht dreht sich das Gedankenkarussell in deinem Kopf. Deine Tage werden immer chaotischer. Es fällt dir immer schwerer dein Gesicht zu bewahren. Du beginnst mit Vernachlässigungen. Das passiert schleichend. Anfangs nimmst du nur noch schnell verfügbares Essen zu dir, der Haushalt ist längst nicht mehr so ordentlich, wie du es dir eigentlich wünscht und auch dein äußeres Erscheinungsbild war schonmal ansprechender.
Die Menschen in deinem Umfeld beginnen, deine Veränderungen wahrzunehmen. In Gesprächen wirst du zynisch, bist kurz angebunden. Du bist sehr schnell aufgebracht und fühlst dich schon bei kleinsten Kritiken angegriffen. Wann immer sich die Möglichkeit bietet, ziehst du dich zurück. Alle sollen dich in Ruhe lassen. Du bist müde und energielos. Du fühlst dich leer, kannst dich selbst nicht mehr spüren. Dir wird bewusst, dass du früher so ganz anders empfunden und auch ganz anders gehandelt hast. Du fragst dich, wie es soweit kommen konnte. Du fühlst dich so hilflos, so nutzlos.
Nicht selten wird dies in Alkohol „ertränkt“ oder man betäubt sich mit anderen Suchtmitteln.
Ein weiteres Problem folgt, und das sind die Ängste. Wie aus dem Nichts tauchen Angstzustände auf, wie die Angst, seinen Job zu verlieren, die Angst nicht für seine Kinder da sein zu können, die Angst als psychisch Kranke wahrgenommen zu werden, aber auch die Angst vor körperlichen Krankheiten. Ängste sind hinterhältig und unberechenbar. Oft treten Ängste auf, die man gar nicht in Zusammenhang bringen kann. Plötzlich bekommt man Panikattacken im Aufzug oder in öffentlichen Verkehrsmitteln, oder man kann größere Menschenmengen nicht mehr ertragen, wird hektisch und will einfach nur noch weglaufen.
Du ziehst dich immer mehr zurück, möchtest am normalen Leben gar nicht mehr teilhaben. Du empfindest dein Leben als sinnlos. Deine Motivation ist auf dem Nullpunkt. Nichts und niemand kann dein Interesse wecken. Du erkennst dich selbst nicht wieder. Nicht selten kann es zu Depressionen kommen.
Der absolute Höhepunkt ist dann eine geistige, körperliche und emotionale Erschöpfung. Du liegst im Bett und schaust an die Decke, resigniert und hoffnungslos.
Was ist bloß passiert?
Was kannst du tun, damit es erst gar nicht soweit kommt?
Solltest du bemerken, dass deine Stressbelastung ziemlich hoch ist und so endlos erscheint, ist der Zeitpunkt gekommen, um zu handeln. Gerade zu Beginn des Burnouts kannst du noch die Reißleine ziehen mit Selbstfürsorge:
- Mach täglich etwas mehr von dem, was du gern tust und etwas weniger von dem, was du nicht so gern machst.
- Plane regelmäßige Pausen in deinen Tagesablauf, die unantastbar sind.
- Lerne „NEIN“ zu sagen mit einem guten Gefühl, da du in dem Moment „JA“ zu dir selbst gesagt hast.
- Sorge dafür, dass es dir gut geht, denn erst wenn es dir gut geht, hast du die Kraft, die Ausstrahlung und die Energie, um für andere da sein zu können.
- Kommuniziere deine Bedürfnisse, bitte um Hilfe und nimm Hilfe an. Das erleichtert dich und du tust dem Helfenden einen Gefallen. Jemand, der gern hilft und dir helfen darf, hat ein gutes Gefühl, weil er dir einen Gefallen tun durfte.
- Setze Prioritäten. Beispielsweise ist Wohlbefinden wichtiger als Perfektionismus.
- Ernähre dich gesund und ausgewogen mit ausreichend Vitaminen, Mineralien und Omega 3 Fettsäuren.
- Sorge für ausreichend Schlaf.
Du bist nicht allein!
Für ein Orientierungsgespräch stehe ich gern zur Verfügung.
Terminvereinbarung:
Praxis für mentale Gesundheit
Catrin Huesken
Heilpraktikerin, Lifecoach
Tel.: 0151-22647837
www.catrin-huesken.de
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