Langfristig kann anhaltender Stress schwerwiegende Folgen für Körper und Geist hervorrufen. Einige dieser Folgen sind dabei definitiv nicht zu unterschätzen. Als Beispiel kann Stress unser Gehirn schrumpfen lassen oder Depressionen und Diabetes fördern. Die gute Nachricht dabei; viele dieser Erkrankungen sind weitestgehend umkehrbar.
Auswirkungen von langfristigem Stress

Physiologie
Beim Stress passieren einige Dinge im Körper, die willkürlich von unserem Vegetativen Nervensystem gesteuert werden, auf die wir also keinen direkten Einfluss haben.
Unser vegetatives Nervensystem steuert den Sympathikus und Parasympathikus. Der Sympathikus beschreibt die aktive Phase, umgangssprachlich die „fight and flight“ -Phase (Kampf und Flucht) des Körpers, wird also in Stresssituationen ausgelöst. Dem gegenüber steht der Parasympathikus, oder auch „rest and digest“-Phase (Ausruhen und Verdauen) welcher den Körper runterfährt und in der Entspannungsphase alle vom Sympathikus ausgelösten Aktionen wieder aufhebt.
In der fight and flight Phase versucht der Körper alle Mittel zu aktivieren und uns so leistungsfähig wie möglich zu machen. Der Herzschlag verschnellert sich, um eine bessere Durchblutung zu gewährleisten, die Bronchien weiten sich, um das Blut mit noch mehr Sauerstoff anzureichern und es wird mehr Zucker in den Blutkreislauf abgegeben, um sich auf eine Erhöhte Belastung einzustellen.
Arbeitet der Körper über einen längeren Zeitraum auf Hochtouren, fehlen Zeiten zum Regenerieren.
Da wir diesen Vorgang nicht willentlich steuern können, bleibt uns nur die Option, dem Körper zu zeigen, dass er sich in keiner Stresssituation befindet, damit der Parasympathikus greift und uns entspannt.
Auswirkungen langfristigen Stresses
Warum aber ist dies wichtig? Das erklärt sich vor allem wenn wir auf die Auswirkungen von langfristig anhaltendem Stress schauen. Diese variieren in einem großen Spektrum von schlechter Laune, Nervosität und leichterer Reizbarkeit über Schlafstörungen, einem verminderten Appetit und erhöhtem Harndrang bis hin zu schweren psychischen und körperlichen Erkrankungen wie zum Beispiel Depressionen, Burn Out, Diabetes oder einem Herzinfarkt.
Verlauf bei Stress
Bei kurzzeitigem Stress sind diese krassen Auswirkungen natürlich nicht bis nur leicht spürbar. Der Körper ist für kurze Stressphasen ausgelegt und kann bei ausreichend Pause diese Auswirkungen auf den Körper problemlos regenerieren. Ab einer gewissen Schwelle allerdings zeigen sich die ersten Folgen wie Muskelverspannungen, Appetitlosigkeit, Sodbrennen oder erhöhte Reizbarkeit sowie schlechter Schlaf und vermindertes Konzentrationsvermögen. Diese Schwelle liegt bei jedem Menschen unterschiedlich hoch, da jeder unterschiedlich resilient ist. Bei allen ist es jedoch der Fall, dass diese irgendwann erreicht ist. Überschreitet man längerfristig diese Grenze werden die Auswirkungen erheblich schlimmer. Die durchgehend hohe Anstrengung für das Herz erhöht das Risiko auf einen Infarkt und sogar unser Gehirn kann durch die Überbelastung schrumpfen.
Auch die psychischen Risiken sind unter keinen Umständen zu missachten. Stress ohne Pausen kann zu Depressionen, Burn Out oder Panikattacken führen.
Was kann ich gegen diese schweren Folgen tun?
Um diesen psychischen sowie auch physischen Auswirkungen aus dem Weg zu gehen gibt es nur eine Methode; den Stress verringern. Ein reines Vorgehen gegen die Symptome kann diese zwar bessern oder gar gänzlich ausmerzen, schützt aber nicht vor neuen Folgen des immer noch vorhandenen Stresses. Minimieren Sie das Stresslevel auf ein Minimum um dem Körper die benötigte Ruhe und Erholung zu gönnen.
Dem Körper genug Schlaf zugestehen, Meditieren, in Ruhe eine Runde spazieren gehen, sich eine schöne warme Badewanne einlassen, etwas lesen und noch viele weitere Dinge sorgen für eine kurzzeitige Verschnaufpause. Eine ordentliche Organisation beispielsweise hilft bei langfristiger Stressminderung. Einige zusätzliche Tipps finden sich in weiteren interessanten Blogartikeln auf unserer Website!
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Schauen Sie doch gerne mal in unseren Podcast rein! Dort finden Sie ebenfalls mehr zu diesem Thema. Catrin Hüsken, erfahrene Seminarleiterin für Stressbewältigung spricht in dieser Folge über ihre Erfahrungen und Erkenntnisse!